mercredi 22 mai 2013

Bericht Frauenfussballmagazin

Hier unten könnt ihr den Bericht von Seraina Degen über den Meistertitel in Italien lesen.


Gaëlle Thalmann über die Meistersaison bei Torres

 

Die Zahlen sprechen für sich: 81 Punkte in 30 Spielen – italienischer Rekord. 106 Tore – der beste Angriff. Nur zwölf Tore kassiert – die beste Verteidigung. Und mit 36 Treffern – auch das eine neue Bestmarke – kommt mit Patrizia Panico die italienische Torschützenkönigin aus den Reihen des neuen alten italienischen Meisters ASD Torres Calcio. Am Erfolg von Torres haben auch drei Schweizerinnen massgeblichen Anteil: die Feldspielerinnen Veronica Maglia und Sandy Maendly sowie Gaëlle Thalmann. Die Torhüterin aus Bulle blickt für das Frauenfussball Magazin auf die erfolgreiche Saison auf Sardinien zurück – auch wenn diese noch nicht ganz zu Ende ist. Am Samstag gewann das Team von Manuela Tesse im Cup-Viertelfinal gegen Inter Mailand 2:0 und spielt in zwei Wochen auswärts gegen Verona um den Cupfinaleinzug.

 

FFBM: Herzliche Gratulation zum Meistertitel! Wie fühlt es sich an, im ersten Jahr bei Torres sogleich den Titel zu gewinnen?
GT: Es ist ein tolles Gefühl, ich bin sehr glücklich! Es war ein anstrengendes Jahr, wir haben allein in der Meisterschaft 30 Partien bestritten. Nach dem Schlusspfiff am vergangenen Samstag herrschte pure Freude! Ich bin dem Team sehr dankbar.

Der Titel ist der Lohn für eine starke Saison. Was hat ihr Team letztlich besser gemacht als die Konkurrenz?
Wir haben gegen die direkte Konkurrenz aus Verona, Brescia und Tavagnacco nur ein spiel verloren und sonst wenig Punkte liegen lassen. Wir haben starke Einzelspielerinnen im Kader, aber vor allem sind wir eine starke Gruppe, jede kämpft für jede. Wir hatten den besten Angriff, aber auch die beste Defensive, das ist auch ein Zeichen für die Einheit innerhalb des Teams. Wir wurden zwar von Anfang an stark kritisiert. Erfolg macht eben auch unbeliebt und eifersüchtig.

Stark kritisiert, wie meinen Sie das?
Man konnte es in den Matchberichten, in Zeitungen aus der Region des Gegners oder in Interviews lesen, dass unsere Siege angeblich sehr oft unverdient waren, wir nur mit Glück gewinnen würden oder dass uns der Schiedsrichter hilft, solche Sachen eben. Aber wenn man nach 30 Spielen mit 81 Punkten den Titel gewinnt, dann kann doch das nicht nur mit Glück zu tun haben. Im Gegensatz zu anderen Teams hatten wir vor allen unseren Gegnern immer Respekt.

Was war ihr bisheriger persönlicher Höhepunkt der laufenden Saison?
Da gibt es sicherlich mehrere Momente zu erwähnen. Meine erste Partie in der neuen Meisterschaft, die erste Partie in der Champions League. In der Königsklasse werde ich aber vor allem das Hinspiel gegen Arsenal in London in Erinnerung behalten. Da hatte ich Gänsehaut, meine Eltern und mein Grossvater waren dabei, das war einfach geil! Leider fehlte das positive Resultat. Wichtig für die Meisterschaft war vor allem der Sieg auswärts in Brescia Ende November (2:0-Sieg, Anm.). Dort verstand ich vielleicht zum ersten Mal, dass mir das Team vertraut.

Hatten Sie denn das Gefühl, ihr Team hat ihnen vorher nicht vertraut?
Doch, schon. Ich war ja zuvor schon Stammgoalie und wusste eigentlich, dass mir meine Mitspielerinnen vertrauen. Doch meine Leistung gegen Brescia, einen selbsternannten Titelfavoriten (Am Ende 3., Anm.), hat mir noch mehr Zuspruch meiner Teamkolleginnen eingebracht. Es war einfach so ein Gefühl, dass sie mich mit diesem Spiel definitiv in ihre Herzen einschlossen. Aber natürlich muss und werde ich weiterhin jeden Tag darum kämpfen, dass es so bleibt.

Trotzdem gab es für aber nicht nur Höhen in der vergangenen Meisterschaft: Mitte Januar wurden Sie nach dem Spiel gegen Tavagnacco zweimal ohnmächtig und mussten rund zwei Wochen pausieren und konnten erst langsam wieder mit dem Training beginnen.
Ja, das stimmt. Weil ich Spitzensportlerin bin musste ich mich genauer untersuchen lassen. Die Ärzte haben aber zum Glück nichts gefunden. Sie sagten, wahrscheinlich sei es eine fiebrige Erschöpfung wegen zu viel Stress. Wegen der verordneten Sportpause habe ich ein paar Spiele verpasst und ich musste nach meiner Rückkehr wieder um meinen Platz kämpfen.

Wenn Sie auf ihre erste Saison in Italien zurückblicken, wie lautet ihr Fazit?
Ich bin froh, dass ich die Nummer 1 geworden bin. Das war zu Beginn nicht so klar. Doch ich habe mich durchgesetzt und muss mich nun tagtäglich neu beweisen. Wir alle haben unseren Teil zum Erfolg beigetragen. Dank der guten Arbeit konnte ich mich stetig verbessern – doch Steigerungspotenzial gibt es immer, und das ist gut so!


Quelle: Seraina Degen, http://www.frauenfussballmagazin.ch/gaelle-thalmann-uber-die-meistersaison-bei-torres/, 14.05.2013. 




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