Vor dem Spiel gegen Dänemark erschien ein Interview von mir mit dem Frauenfussballmagazin. Die Fragen stellte Seraina Degen.

Gaëlle Thalmann: “Das wird kein Selbstläufer.”

Im WM-Qualifikationsspiel gegen Dänemark könnte auf Nationaltorhüterin Gaëlle Thalmann mehr Arbeit warten als noch in den Partien gegen Serbien oder Island. Die Spielerin des italienischen Meisters Torres erklärt, wie sie sich auf das Spiel vorbereitet.

Frauenfussball-Magazin: Wie bereiten Sie sich als Goalie auf einen Gegner wie Dänemark vor?

Gaëlle Thalmann: “Zuerst hatte ich mir einige Spiele der Däninnen bei der EM angeschaut und mir einige Notizen gemacht, so wie ich es auch beim Spiel gegen Island gemacht habe. Dann haben wir als Team eine Videoanalyse gehabt. Dänemark spielte an der EM etwas anders als zuletzt gegen Serbien, sie haben nach dem Turnier den Trainer gewechselt, einige Spielerinnen haben aufgehört. Unsere Trainer haben natürlich auch über Schlüsselspielerinnen gesprochen. In den Trainingseinheiten bereiten wir uns natürlich auch taktisch vor, das gilt aber für alle Spielerinnen und nicht nur für den Torwart. Bei der ganzen Vorbereitung darf man aber die Flexibilität nicht verlieren. Es kann immer etwas Neues auf einem zukommen, da muss man bereit sein, darauf richtig zu reagieren. Wir wollen aber auch, wenn möglich, unser Spiel durchsetzen, so dass sich der Gegner an uns anpasst.”

FFBM: Dänemark ist nach den beiden Siegen der Schweiz bereits unter Druck. Was erwarten Sie für ein Spiel?

GT: “Nach dem Unentschieden von Dänemark in Serbien erwarte ich ein Team, das druckvoll spielen wird, das vor dem eigenen Publikum zeigen will, dass es in Serbien ein Ausrutscher war. Doch das sollte uns noch mehr motivieren, alles zu geben, um auch auswärts zu punkten. Es wird ein schwieriges Spiel, denn Dänemark ist eine spielstarke Mannschaft und klarer Favorit. Allerdings, wenn jede von uns ihre Leistung abrufen kann und eine enorme Laufbereitschaft an den Tag legen wird, werden wir mindestens einen Punkt holen können. Wir dürfen aber nicht glauben, dass es ein Selbstläufer wird. Wir brauchen am Donnerstag auf jeden Fall eine Topleistung.”

FFBM: Wie ist die Stimmung im Team, spüren Sie eine gewisse Anspannung?

GT: “Die Stimmung ist gut, wir waren am Dienstag noch gemeinsam bowlen. Weil das Wetter nicht so toll war, haben wir die “bedeckte” Variante gewählt und sind nicht ins Legoland gefahren. In den Trainingseinheiten wird konzentriert gearbeitet. Leider hat sich Fabienne Humm in Kloten unglücklich verletzt, sie wird uns sicherlich auf dem Platz fehlen, aber unsere Stärke ist, dass wir im Kader auch in der Breite Qualität haben. Ich habe jedenfalls keine Bedenken, dass die Spielerin, die für Fabi einspringen wird, ihre Leistung bringen wird. Das macht eben unser Team aus.”

Quelle: Seraina Degen, http://www.frauenfussballmagazin.ch/2013/10/gaelle-thalmann-das-wird-kein-selbstlaeufer/, 31.10.2013.