mardi 28 août 2012

Interview Frauenfussballmagazin

Avant le match international contre l'Autriche, j'ai répondu aux questions de Seraina Degen, du Frauenfussballmagazin. Vous trouvez les réponses ci-dessous (en allemand).

Vor dem Länderspiel gegen Österreich beantwortete ich die Fragen von Seraina Degen vom Frauenfussballmagazin. Ihr findet unten die Antworten.


Die Schweiz testet heute (22.08.2012) gegen Nachbar Österreich. Es dient im Hinblick auf die (nicht mehr entscheidenden) EM-Qualifikationsspiele gegen die Türkei (15. September um 17:00 Uhr in Istanbul) und Kasachstan (19. September um 11:00 Uhr in Karagandy) als letzte Vorbereitung. Das Aufgebot umfasst 21 Spielerinnen. Grosse Abwesende sind die beiden Stürmerinnen Ramona Bachmann und Ana Maria Crnogorcevic. Nicole Remund, Marie-Andrea Egli sowie Fabienne Humm sind verletzt. Dafür ist seit langem wieder Torhüterin Gaëlle Thalmann mit dabei. Die 26-Jährige Fribourgerin aus Bulle war im Frühling verletzt und wechselte im Sommer den Club. Von Leipzig/Deutschland zog es sie südwärts: Thalmann ist nun Teamkollegin von Sandy Maendly und Veronica Maglia beim FC Torres Calcio auf Sardinien/Italien.

FFBM: Gaëlle Thalmann, das letzte Mal waren Sie vor neun Monaten beim Nationalteam mit dabei. Sie spielten damals die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Spanien und Kasachstan. Wie ist es nun, nach so langer Zeit wieder dabei zu sein?
Gaëlle Thalmann:
Beim Zusammenzug im Februar, als sich Martina Voss-Tecklenburg das erste Mal dem Team präsentierte, war ich auch schon dabei. Allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt bereits verletzt. Es ist also tatsächlich eine Weile her, dass ich nicht mehr “aktiv” dabei war. Ich freue mich, dass ich nach meiner Verletzung so schnell wieder eine Chance bekomme, mich der Trainerin zu zeigen.
FFBM: Sie waren im Frühling lange Zeit verletzt. Was haben Sie sich genau zugezogen und wie ist es passiert? Sind Sie jetzt wieder ganz fit?
GT:
Beim Training in Leipzig machten wir eine Spielform und ich wollte aufs Tor schiessen. Es war Winter, der Platz war vereist und verschneit. Ich bin dann in eine Schneedelle getreten und mein Knie hat geknackt. Während dem Zusammenzug des Nationalteams habe ich mich durchchecken lassen, machte ein MRI und ein CT. Es war nichts Schlimmes, trotzdem musste ich operieren. Der Meniskus wurde geglättet und das Knie gesäubert, denn es gab freie Knorpelteile. Nun bin ich froh, dass ich wieder spielen kann und keine Schmerzen mehr habe. Ich bin meinem Therapeuten sehr dankbar dafür!
FFBM: Sie haben im Sommer von Leipzig zu Torres nach Italien gewechselt. Was waren die ausschlaggebenden Gründe und wie kam der Wechsel zustande?
GT:
In Leipzig hatte ich bereits Ende März gekündigt. Ich hatte eine Option in meinem Vertrag und habe diese gezogen. Ich wusste zwar noch nicht, wo es im Sommer hingehen würde und ob ich überhaupt noch Fussball spielen wollte. Denn es war ein emotional sehr anstrengendes Jahr für mich. Mir war allerdings bewusst, dass ich auf keinen Fall bei Lokomotive Leipzig bleiben wollte. Torres hat mich am Ende der Saison kontaktiert und zeigte Interesse. Ich hatte auch Angebote aus Deutschland vorliegen, doch ich war und bin der Meinung, dass ein Tapetenwechsel nach dieser schwierigen Saison in Leipzig guttun würde. Torres ist überdies ein guter Verein und spielt in der Champions League.
FFBM: Kam ein Wechsel zurück in die Schweiz nicht in Frage?
GT:
Ich hatte da nur lose Kontakte. Ehrlich gesagt bevorzugte ich natürlich das Ausland.
FFBM: Sie leben nun auf Sardinien. Haben Sie sich bereits gut eingelebt, und wie wohnen Sie?
GT:
Ich wohne in einer Wohngemeinshaft, zusammen mit anderen Mitspielerinnen – wie alle bei uns. Die Leute sind sehr offen. Es ist zwar noch vieles neu, aber ich bin bisher zufrieden. Wenn ich einen freien Tag habe, so gehe ich ans Meer – es gibt wohl Schlimmeres!
FFBM: Ist es ein Vorteil, dass Sie mit Sandy Maendly eine Nati-Teamkollegin bereits kennen?
GT:
Sandy hat mich über den Verein informiert und im Gegenzug auch den Verein über mich. Es ist immer einfacher, wenn man jemand dabei hat, der das Ganze schon kennt. Mit Veronica Maglia und Sandy habe ich ein Stück Schweiz bei mir!
FFBM: Wie steht es mit ihren Italienisch-Kenntnissen?
GT:
Meine Mutter ist Italienerin, ich bin also Doppelbürgerin und habe dementsprechende Sprachkenntnisse.
FFBM: Die Vorbereitung in Italien ist in vollem Gang. Was habt ihr bereits so alles gemacht, was steht noch an?
GT:
Wir trainieren in der Vorbereitung zweimal am Tag. Einmal mit dem Athletiktrainer und einmal mit der Trainerin. Natürlich arbeite ich viel mit dem Torwarttrainer. Am Anfang ist es immer eine hohe Belastung, gegen Ende der Vorbereitung wird dann mehr im taktischen Bereich gearbeitet.
FFBM: Was sind ihre Ziele bei und mit Torres? Wie stehen die Chancen auf die Nummer 1?
GT:
Bei Torres will ich spielen und mich als Nummer 1 durchsetzen. Allerdings mache ich mir gleichzeitig keinen allzu grossen Druck, sondern versuche geduldig zu sein. Ich weiss, dass ich aus einer Verletzung komme. Natürlich gebe ich in jedem Training alles, ich kann eh nicht anders. Als Team wollen wir den Supercup, aber auch die Meisterschaft gewinnen. Der Pokal ist ebenso unser Ziel. In Italien haben wir einiges vor, wir sind die Gejagten und müssen mit diesem Druck umgehen. In der Champions League wollen wir soweit wie möglich vordringen, mein persönliches Mindestziel ist der Viertelfinal – das ist ehrgeizig, aber machbar.
FFBM: Stichwort Champions League: Geht da endlich ein Traum in Erfüllung?
GT:
Mit Zuchwil reiste ich damals zwar an die Uefa-Cup-Partien, laborierte allerdings noch an einem Kreuzbandriss und war nur Zuschauer. Nun darf ich aktiver teilnehmen, darauf freue ich mich. Internationale Spiele haben natürlich einen besonderen Reiz.
FFBM: Sie werden heute wohl eine Halbzeit spielen. Freuen Sie sich, respektive wie fühlt sich das an, endlich wieder das Nationalteam-Trikot zu tragen?
GT:
Ich weiss noch nicht, ob ich spiele. Wenn es der Fall sein sollte, freue ich mich natürlich. Es ist toll, für die Schweiz zu spielen. Ich weiss aber auch, dass ich mitten in der Vorbereitung stecke, also gehe ich das Spiel zwar locker, aber konzentriert und sieg-orientiert an.
FFBM: Was habt ihr in den Tagen in Altach so trainiert und wie ist die Stimmung im Team?
GT:
Wir haben Ballbesitz und Pressing-Situationen trainiert. Das waren die beiden Schwerpunkte. Die Spielerinnen freuen sich, sich wieder zu sehen.



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