lundi 25 juillet 2011

Bericht in der Leipziger Internetzeitung

Am 14. Juli kam ein Bericht in der Leipziger Internetzeitung über mich heraus. Hier können Sie den Artikel von Jan Käfer lesen:


WM-Report: Gaëlle Thalmann - "Japan ist mein Favorit"

Gaelle Thalmann hatte es schon vorher geahnt. Für die neue Torhüterin des 1.FC Lok Leipzig war Japan bereits vor Turnierbeginn der Geheimfavorit. Nach dem 3:1 über Schweden steht die Mannschaft nun am Sonntag im WM-Finale gegen die USA, die sich gegen Frankreich ebenfalls mit 3:1 durchsetzen konnten.

Wenn Gaelle Thalmann über die Spielweise der Japanerinnen spricht, ist sie des Lobes voll. "Die spielen schnell, haben ein sehr gutes flaches Passspiel, sind technisch überragend und geben nie auf", schätzt die Schweizerin ein, "wenn ich Japan spielen sehe, habe ich immer das Gefühl, dass ich Kinder sehe. Die sind so unbekümmert, kämpfen aber gleichzeitig bis zum Umfallen".

Gegen diese Tugenden konnte am Mittwochabend auch Schweden nichts ausrichten. "Japan hat viel Druck gemacht und früh mit dem Pressing angefangen", analysiert Thalmann, "damit hatten die Schweden ihre Mühe und kamen hinten gar nicht mehr raus". In der Folge erarbeiteten sich die Asiatinnen einige gute Chancen und konnten den frühen 0:1-Rückstand durch drei Treffer wieder wettmachen.

"Die Experten werden sagen, dass die USA die Favoriten sind", vermutet die 25-Jährige nun beim Blick auf das bevorstehende WM-Finale, "ich bleibe trotzdem bei Japan, das ist mein Favorit". Allerdings könnte sich Gaelle Thalmann vorstellen, dass die kleingewachsenen Japanerinnen gegen die USA vor allem bei Standardsituationen Probleme bekommen könnten.

Auch die Spielerinnen des 1.FC Lok Leipzig dürften im Moment ein gravierendes Problem haben: Muskelkater! Seit Montag befindet sich das Team in der Vorbereitung auf seine Premiere in der 1. Bundesliga. Dafür wird gerade ordentlich Kondition gebolzt. "Das ist normal in der Vorbereitung, sonst gehen wir in der Saison unter", weiß Thalmann. Die ausgiebigen Laufeinheiten bereiten ihr jedenfalls keine Schwierigkeiten, wie sie versichert: "Ich habe mit solchen Trainings keine Probleme, war konditionell immer ganz gut dabei". Ihre anderthalb Jahre bei Turbine Potsdam seien diesbezüglich eine echte Abhärtung gewesen. "In Potsdam habe ich mit Herrn Schröder die härteste Vorbereitung mitgemacht. Wir haben dort dreimal am Tag trainiert, von daher erschreckt mich jetzt nichts mehr".

Der Grund für sie, zum 1.FC Lok zu kommen, war "der Reiz, wieder 1. Bundesliga zu spielen und die Herausforderung, auch in der Liga zu bleiben". Erleichtert habe ihr diesen Schritt die Tatsache, auf einige bekannte Gesichter zu treffen, die sie während ihrer Bundesligazeit in Potsdam und Hamburg kennengelernt hatte. "Ich habe mir gedacht, das macht die Sache ein bisschen einfacher und ich gehe nicht ins Unbekannte".


Zudem hat Gaelle Thalmann schon einige Routine in Sachen Vereinswechsel. Leipzig ist in ihrer bisher 16-jährigen Fußballer-Laufbahn bereits die zehnte Station. Gleich ihrem ersten Club, dem FC Bulle, blieb sie dabei mit fünf Jahren Verweildauer am längsten treu. "In der Schweiz habe ich gewechselt, weil ich einen Schritt nach vorn machen wollte", begründet sie die Wechselspiele, "ich bin immer in einen besseren Verein gewechselt und meist auch in eine bessere Liga". Im Jahr 2008 zog es die Keeperin nach Deutschland in die Bundesliga. Hier fing sie nicht irgendwo an, sondern direkt bei Turbine Potsdam. Dort kam sie aber nicht so zum Zug, wie sie es sich gewünscht hätte. Nach anderthalb Jahren führte ihr Weg deshalb weiter nach Hamburg zum HSV, um wieder mehr Spielpraxis zu bekommen. Auch der Plan ging nicht auf. In der Rückrunde verletzte sich Thalmann und ging schließlich zurück in die Schweiz. Nach einer Saison beim Grasshopper Club Zürich, will sie nun wieder in der Bundesliga angreifen.

Dafür trainiert sie bei Lok jeden Abend im konditionellen Bereich und dreimal die Woche auch vormittags, um die technischen Raffinessen einzuüben. Die Stimmung in der Mannschaft sei ganz okay, sagt sie, aber "manche müssen vielleicht noch realisieren, dass wir kommende Saison in der 1. Bundesliga spielen". Steigerungspotential sei also durchauf noch vorhanden, "aber dafür wird die Trainerin schon sorgen. Bis zum Saisonbeginn sind wir bereit!".

Bis dahin kommen auf Gaelle Thalmann aber auch noch einige Aufgaben außerhalb des Fußballplatzes zu. Ganz oben auf der Liste steht die Wohnungssuche in Leipzig. Die sei kurz vor dem Abschluss, verrät sie. Danach soll es auf Jobsuche gehen und vielleicht gibt es für sie an der Universität auch die Möglichkeit, das Lehramt nachzuholen. Einen Master in Geschichte hat sie zumindest seit Mai schon in der Tasche.


Vielleicht kann sie bei Lok zwischen den Pfosten dazu beitragen, ein wenig Fußball-Geschichte zu schreiben. Und auch wenn es für die Leipziger noch längst nicht zum Master reichen wird, wäre es am Ende des Bundesliga-Semesters doch ein schöner Erfolg, wenigstens nicht versetzungsgefährdet zu sein.


1 commentaire:

Anonyme a dit…

Herzlich Willkommen in Leipzig und viel Spaß bei LOK :-).