vendredi 27 août 2010

Bericht in der Zeitung "La Liberté"

Ein Bericht wurde am 21. August 2010 in der Liberté, einer freiburgischen Zeitung, veröffentlicht. Unten könnt ihr die Übersetzung zur Kenntnis nehmen. Pierre Salinas ist der Verfasser des Artikels.

"Ich habe daran gedacht, mit dem Fussball aufzuhören"

Gaëlle Thalmann • Die aus Bulle stammende 24-Jährige wurde am Sprunggelenk operiert und kommt aus einer albtraumhaften Saison in Hamburg. Sie möchte mit den "Grasshoppers" einen Neuanfang hinlegen.

Nach zweieinhalb Jahren erst in Ostdeutschland (Potsdam) und dann in Westdeutschland (Hamburg) ist Gaëlle Thalmann in der Schweiz zurück. Nicht etwa beim FC Bulle, der ihr noch immer am Herzen liegt, aber bei den Grasshoppers, einem ehrgeizigen NLA-Verein, der nach 3 Spieltagen auf dem 3. Tabellenplatz steht. Zugegebenes Ziel: einen neuen Start hinlegen.

Denn die 24-jährige Greyerzerin kommt aus einer komplizierten Saison in Hamburg, wo sie nur zu selten ihr Talent zeigen konnte. Schuld daran war, unter anderem, eine schlimme Verletzung am rechten Sprunggelenk - "die gleiche wie Michael Ballack", ergänzt sie. Somit blieb sie die ganze Rückrunde von der Kabine entfernt. Es lag aber auch an einem Arbeitgeber, der nicht immer ehrlich zu seiner zweiten Torhüterin war. "Ich habe das Syndesmoseband gerissen, eine Membran, die Schien- und Wadenbein zusammenhält. Ich habe eine Schraube für 5-6 Wochen ins Sprunggelenk bekommen", erklärt sie, ohne dass es allerdings dabei bleibt. "Ein anderes Band war gerissen und zwei weitere gezerrt. Wenn schon, denn schon!"


Gaëlle Thalmann wurde in der Schweiz operiert, wo sie auch ihre Reha machte. Ihre Abwesenheit wurde ihr vom hanseatischen Verein vorgeworfen. "Unsere Beziehungen wurden immer schlechter", gibt sie zu. Mir war es wichtig, wieder zu spielen, aber sie konnten mir nicht das geben, was ich wollte." Der Abgang wurde unumgänglich.

Intensiver

In Niederhasli, wo Grasshopper seinen Campus gebaut hat, fand die Greyerzerin einen idealen Ort, um neuzustarten. "Mit drei Naturrasen-, zwei Kunstrasenplätzen und einem Fitnessraum ist die Infrastruktur einfach genial. Auch wenn es komisch klingen mag, sind die Trainingseinheiten intensiver als das, was ich in Hamburg erlebt habe, wobei der HSV eigentlich in der Bundesliga spielt, eine der besten Meisterschaften in der Welt", erklärt Gaëlle Thalmann, die bei den ersten drei Saisonspielen Stammtorhüterin war.

"Die Verantwortlichen und meine Mitspielerinnen erwarten viel von mir, weil ich vielleicht etwas mehr Erfarhung vom hohen Niveau als die Anderen habe, sagt sie weiter. Aber der Druck, den setze ich mir selbst auf. Ich will meine Sache gut machen und bis jetzt höre ich Positives von meinem Trainer." Ihr Sprunggelenk beeinträchtigt sie nicht mehr. "Ab und zu spüre ich etwas, aber das hemmt mich nicht. Im Gegenteil ist es laut den Ärzten ganz normal."

Erblüht

Traut nicht dem traurigen Blick, der manchmal ihr Gesicht ziert: Gaëlle Thalmann ist eine erblühte junge Frau. Sie lebt wieder. "Ich betrachte meine deutsche Erfahrung auf keinen Fall als einen Misserfolg, stellt sie klar. In Potsdam gefiel mir die Stimmung gut. Und ich habe dort den Titel gewonnen, auch wenn ich Ersatzspielerin war. Nach meinem katastrophalen Jahr in Hamburg, wo ich mich während der Verletzung nicht unterstützt fühlte, muss ich zugeben, dass ich daran gedacht habe, mit dem Fussball aufzuhören. Zum Glück war die Leidenschaft grösser!

Im Kasten:

Auf Abruf mit der Schweiz

Gaëlle Thalmann spielt nur Fussball. Oder fast. "Ich bin kein Profi, nein. Ich bekomme eine kleine Entschädigung, aber als Gegenleistung leite ich Trainingseinheiten für Junioren, Mädchen und Jungs, aber auch für Torhüterinnen", erklärt diejenige, die neben dem Fussball ihr Geschichtsstudium weiterführt, und dies an der Universität ... Hamburg! "Ich muss nur noch meine Masterarbeit verfassen, deswegen werde ich nicht so oft nach Hamburg fliegen müssen." Thema der Abschlussarbeit? Die französischen und sowjetischen Kriegsgefangenen in Deutschland im 2. Weltkrieg. Was für ein Programm...

In Zürich teilt die aus Bulle Stammige eine Wohnung mit einer anderen Freiburgerin, die im Sommer ebenfalls zu den "Grashüpfern" wechselte: Vanessa Pittet (20 Jahre alt). "Ich kannte sie nicht, gibt Gaëlle Thalmann zu wissen. Sie ist sehr schüchtern. Ich helfe ihr ein bisschen, weil sie noch nicht so gut Deutsch kann." Die zwei jungen Frauen kommen nicht nur aus demselben Kanton, sondern haben eine andere Sache gemeinsam: sie sind beide auf Abruf für das kommende A-Länderspiel der Schweiz, die am Samstag Abend (17Uhr) in Freiburg gegen Kasachstan ein WM-Qualifikationsspiel bestreitet.

"Ich mache mir nichts vor. Wenn sich eine Torhüterin verletzt, bin ich bereit, aber es sind keine Sachen, die man den Anderen wünscht. Mein Wochenende ist sowieso schon geplant...", lächelt sie. Gaëlle Thalmann wird nicht in Saint-Léonard sitzen. "Nein. Ich werde meine Rückkehr in die Schweiz nutzen, um alte Freunde zu treffen." Die Greyerzerin, die bereits 11 Länderspiele auf dem Konto hat, schreibt aber die Nationalmannschaft nicht in den Schornstein. Ganz im Gegenteil. "Wenn ich weiter so arbeite, hoffe ich, meine Chance zu bekommen. Ich denke, dass ich seit dem Saisonbeginn gute Leistungen gezeigt habe, aber wenn sie kein Staffmitglied sieht... Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass ich das Niveau habe, einen der zwei Plätze anzuvisieren.


Quellen: -Bericht: www.laliberte.ch, Bericht vom 21.08.2010, S. 23.
- Bild: www.gc-zone.ch

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